Wahrhaftiger Monolog. Ein junger Mann begleitet seinen todkranken Vater auf dessen letztem Weg, einem selbstbestimmten Sterben. Einfühlsames Porträt und radikales Plädoyer für die Selbstermächtigung. Ein Manifest der Freiheit.
Wer das Hörspiel im Radio hören will:
Samstag, 22.11.2025, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
2016 verstirbt Boris Nikitins Vater an ALS, einer unheilbaren Nervenkrankheit. Die Krankheit hatte kurzen Prozess gemacht: Von der Diagnose bis zum Tod dauert es knapp ein Jahr. Sehr früh äussert dabei der Vater den Gedanken an einen assistierten Suizid, einen EXIT. Eine Aussage, die alles ändert.
Kann das Sterben eine Form der Selbstermächtigung sein? Das Tabu auszusprechen, hat befreiende Kraft. Nikitin verbindet die Geschichte dieses «Outings» mit der Geschichte seines eigenen Coming-Outs vor zwanzig Jahren.
Leben lernen, indem man das Sterben lernt.
Nicht sein müssen, um endlich sein zu können. (Zitat aus dem Hörspiel)
«Versuch über das Sterben» ist eine intime Reflexion über das Überwinden von Schamgrenzen. Und ein radikales Statement zur Frage, was es bedeutet, aus der Sicherheit und Deckung herauszutreten und sich angreifbar, verwundbar zu machen.
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Mit: Boris Nikitin
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Tontechnik: Tom Willen – Dramaturgie: Isabel Platthaus – Regie: Boris Nikitin und Mark Ginzler
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Produktion: WDR/SRF 2021
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Dauer: 48’
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47:51
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1/5 «Es Dach überem Chopf» von Kurt Früh und Jean-Pierre Gerwig
Zürich in den 60er-Jahren: Familie Caduff haust in einer Notbaracke. Eines Tages lotst sie ein Immobilienhai in ein Haus am Zürichberg. Die ungehobelten Caduffs sollen die ansässige Mieterschaft vergraulen. Der Schuss geht nach hinten los, denn die Caduffs mausern sich zu richtigen Vorzeigenachbarn.
Wer das Hörspiel am Radio hören will:
Freitag, 21.11.2025, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
«Es Dach überem Chopf» ist vor allem als Kinofilm von 1962 in Erinnerung geblieben. Dabei wurde das Skript von Kurt Früh und Jean-Pierre Gerwig schon ein Jahr zuvor als Hörspiel produziert – und dieses braucht den Vergleich mit der grossen Leinwand keinesfalls zu scheuen. Denn das Hörspiel hat eine durch und durch moderne Erzählweise: Kurt Früh und Moderator Jean-Pierre Gerwig führen höchstpersönlich durch das Stück. Immer wieder greifen die beiden ins Geschehen ein, sprechen ihre Figuren direkt an, reagieren und kommentieren. Und zwar auf höchst vergnügliche Art.
Kurt Früh (1915–1979) gilt als vielleicht grösster Schweizer Filmemacher des 20. Jahrhunderts. Doch Früh hat auch eine eigene Geschichte mit dem Hörspiel. Zum einen ist seine Karriere als Filmregisseur erst mit der Verfilmung zweier Hörspiele so richtig in Schwung gekommen: «Polizischt Wäckerli» (1955) und «Oberstadtgass» (1956) von Schaggi Streuli. Diese Produktionen waren schon am Radio echte Gassenhauer und wurden dann auch als Filme grosse Erfolge. Zum anderen hat Früh auch immer wieder Hörspiele geschrieben und produziert: Davon zeugen die Hörspiele «Bäckerei Zürrer» (1957), «Ein Schweizer in Paris» (1958) und «Der Sieger» (1963).
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Mit: Kurt Früh und Jean-Pierre Gerwig (Erzähler), Zarli Carigiet (Balz Caduff), Marianne Kober (Vreni Caduff), Flavia Schnyder (ihre Tochter Sophie), Gion Janett (ihr Sohn Sepp), Peter Wolf (ihr Sohn Kari), Elfriede Volker (Frau Bänziger), Oskar Hoby (Herr Rüdisühli), Alice Brüngger (Frau Rüdisühli), Fred Tanner (Herr Völlmy), Hans Grimm (Hausbesitzer Frehner) u.v.a.
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Tontechnik: Hans Thalmann und Irene Widmer – Regie: Walter Wefel
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Produktion: SRF 1961
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Dauer: 44’
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45:10
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45:10
«Ich spiele mit dem Gedanken...»
«...eine Symbiose mit einer Motte einzugehen» von Moritz Hanfgarn. Autofiktionales Hörspiel über Alkoholkrankheit und Sucht. Die Figuren des Stücks treiben durch Fantasie und Realität, mal in der Tiefsee, mal im Auge des Autors. Sie sind sich dabei ziemlich sicher, dass sie Teil einer Tragödie sind.
Wer das Hörspiel im Radio hören will:
Samstag, 15.11.2025, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur
Die Figuren sind zwar unterschiedlich, aber teilen die gleichen Gedanken. Das Ergebnis ist eine unzuverlässige und doch zielstrebige Vielstimmigkeit, die am gegenständlichsten beim «Chor des verelendeten Proletariats» wird – der hat oft eine Meinung, zwischendurch sucht er aber auch mal seine Autoschlüssel.
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Mit: Emil Gutheil, Melina von Gagern, Alexander Schuster, Maria Lehberg, Rosie Salomon, Foxy Chor Weimar
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Tontechnik: Valentin Dudeck, Tilman Böhnke, Till Vesely – Regie: Moritz Hanfgarn und Karlotta Sperling
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Produktion: Experimentelles Radio, Bauhaus-Universität Weimar 2025
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Dauer: 57’
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57:08
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57:08
«50 Jahre Schreckmümpfeli» – Aufzeichnung des Jubiläumsabends
Neid und Hass, Eifersucht und Gier, Rache und Machtstreben: Das sind alles keine rühmlichen Eigenschaften, aber ideale Voraussetzungen für ein schön fieses «Schreckmümpfeli». Zum 50. Geburtstag wurde ein Wohnzimmer in Kaltbrunn zum Schauplatz des Verbrechens.
Wer das Hörspiel im Radio hören will:
Freitag, 14.11.2025, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Am 5. November 1975 drang es zu später Stunde erstmals in die helvetischen Stuben und Schlafzimmer: Das «Schreckmümpfeli». Seither gingen gegen tausend dieser ironischen Kurzkrimis über den Sender. Den 50. Geburtstag haben wir mit einer Live-Aufführung gefeiert – zu Gast bei Schreckmümpfeli-Fans in Kaltbrunn.
(00:00) Singe, wem Gesang gegeben – von Erhard Schmied
(10:19) Rent a Rentner – von Stef Stauffer
(19:20) Bis zum Hals – von Bruno Klimek
(31:15) Das Unglück – von Marc Carnal
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Mit: Franziska von Fischer und Peter Fischli.
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Musik: Christian Riesen – Tontechnik: Patrik Arnold – Dramaturgie und Regie: Päivi Stalder und Johannes Mayr
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Produktion: SRF 2025
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Dauer: 44'
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44:35
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ARD Radio Tatort: «Schlachtfelder» von Erhard Schmied
Ein Hotelgast wurde ermordet – das wirbelt Staub auf im beschaulichen Saarlouis. Beim Toten handelt es sich um einen Journalisten, den ein übler Verdacht ins Saarland geführt hat: Verstösst ein heimisches Unternehmen gegen die Embargo-Regeln und liefert kriegsrelevantes Material nach Russland?
Wer das Hörspiel am Radio hören will:
Freitag, 07.11.2025, 20.00 Uhr, Radio SRF 1
Amelie Gentner und Michel Paquet von der Saarlouiser Mordkommission verfolgen eine Spur – insbesondere Gentner, denn Paquet ist noch mit einer internen Strukturreform beschäftigt, was ihm Zeit und Nerven raubt. Immer wieder gerät der Ukraine-Krieg in den Fokus der Ermittler, auch weil Tim Waller umfangreiches Audio-Material des Toten hören muss, teilweise aus dem Kampfgebiet. Ein vertrackter Fall, der das Team an seine Grenzen bringt.
Mit: Brigitte Urhausen (Amelie Gentner), André Jung (Michel Paquet), Markus J. Bachmann (Tim Waller), Steve Karier (Théo Atou), Mohamed Achour (Alexander Neubert), Arsalan Naimi (Sergej), Johanna Marx (Angelika Bauer), Alexander von der Groeben (Hans-Peter Zerbe), Lydia Stäubli (Lea Zerbe), Michael Witte (Kaminski) u.a.
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Musik: Stefan Scheib – Regie: Matthias Kapohl
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Produktion: SR 2025
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Dauer: 52’
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