Ein gleitender Klarinettenaufschwung, der sich aus tiefem Grollen in helle Höhe erhebt, eröffnet George Gershwins «Rhapsody in Blue». Dieser markante Einstieg führt direkt in ein Werk, das bis heute als einer der erfolgreichsten Versuche gilt, Jazzidiom und klassische Form miteinander zu verweben.
Die Idee zur «Rhapsody in Blue» soll Gershwin auf einer Zugfahrt gekommen sein – das rhythmische Rattern der Schienen inspirierte ihn zu den charakteristischen, energiegeladenen Motiven. Die Uraufführung 1924 wurde prompt zu einem Ereignis: Das Publikum reagierte begeistert auf diese neuartige Mischung aus orchestraler Klangpracht und jazzigem Drive.
Annelis Berger bespricht mit der Dirigentin Graziella Contratto und dem Jazzpianisten Hans Feigenwinter fünf Aufnahmen dieses «Klassikers».
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Revue Oktober
Jeweils in der letzten Diskothek-Ausgabe des Monats stellen wir die Gewinnerinnen und Gewinner der vorangegangenen Sendungen vor. Die in der Diskothek prämierten Interpret:innen und Ensembles treten hier auch mit anderem Repertoire oder in anderer Besetzung auf.
In diesem Monat:
- Alessandro Scarlatti: Kantate «Ombre tacite e sole»
- Johann Sebastian Bach: Flötensonate h-Moll BWV 1030
- Frédéric Chopin: Cellosonate g-Moll op. 65
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Frédéric Chopin: Cellosonate g-Moll op. 65
Nur ausnahmsweise hat der Klavierpoet Frédéric Chopin die Welt seines eigenen Instrumentes erweitert. Besonders angetan war er offenbar vom dunkleren Klang des Violoncellos.
Als junger Komponist hat er Musik fürs Cello geschrieben und dann noch einmal in späteren Jahren mit seiner Sonate für Klavier und Violoncello (so Chopins eigene Nennung, das Klavier kommt zuerst). Chopins Cellosonate trägt die hohe Opuszahl 65 und ist ein Werk, das er sich abgerungen hat. Ungewöhnlich viele Skizzen und Entwürfe belegen das.
Chopin war sich bewusst, dass er beim Cello auf ihm wenig bekanntem Terrain unterwegs war. Beim Komponieren hatte der dann auch emotionale Berg- und Talfahrten, wie man in den Briefen lesen kann. Das Resultat überzeugt heutige Interpretinnen und Interpreten, wenn man sich die nicht gerade kleine Diskographie dieses Werkes vor Augen führt. Eine Schwierigkeit ist sicherlich das Finden einer Klangbalance zwischen der immer wieder auch vollmundigen Klavierstimme und dem tief liegenden Cello.
Wie gut dies (und noch anderes) in fünf ausgewählten Aufnahmen realisiert wird, diskutiert in dieser Sendung Norbert Graf zusammen mit der Musikjournalistin Gabriela Kaegi und dem Pianisten Oliver Schnyder.
Erstausstrahlung: 03.10.2022
In der «Diskothek» reden wir über Musik und ihre Interpretationen. Zwei versierte Gäste mit guten Ohren vergleichen im Blindtest verschiedene Aufnahmen eines Werks und exponieren sich mit ihren Urteilen. In mehreren Hörrunden wird die Auswahl immer kleiner, bis die «beste» Aufnahme übrigbleibt – Spiel und Hörschulung zugleich.
Die Werke stammen aus allen Epochen der klassischen Musik, vom Mittelalter bis zur Gegenwart.